Unverhofft kommt (nicht) oft

2017-10-15

Am 23. September 2017 fand eine abgemagerte junge Katze in Klettwitz wirkliche Tierfreunde.
Sie wurde gefüttert und wollte ins Haus.
Dort leben aber bereits 2 Stubentiger, die um keinen Preis ihr Paradies mit einem Streunerchen teilen wollen.

Mit Plakaten wurde vergeblich nach dem Eigentümer gesucht.
Das Tierheim sollte die letzte Unterbringungsmöglichkeit sein.
Wie man auf den Bildern sehen kann, wurde der jungen Mieze ein feines trockenes und windgeschütztes Plätzchen eingerichtet.
Dort hätte sie selbst den herannahenden Winter ertragen können, denn Kälte kann gesunden, gut genährten Tieren nichts anhaben, wohl aber Zugluft und Nässe.

Die Familie wollte jedoch eine optimale Lösung für das dankbare Tier.
So wurde beschlossen, die Katze erst einmal kastrieren zu lassen.
Für die Tage nach der OP war mit dem Katzenhaus Hoyerswerda vereinbart worden, dass man sie vorübergehend aufnimmt. Alles sollte privat bezahlt werden.
Gleichzeitig wurde die Senftenberger Tierhilfe informiert und gebeten, bei der Vermittlung der Schönen zu helfen.
Genau zu diesem Zeitpunkt wurden wir von einer Familie aus Lauchhammer gefragt, ob wir ein erwachsenes Tier zu vermitteln hätten.
Farbe und Geschlecht waren unwichtig, das Tier sollte lediglich nicht chronisch krank sein.

Wir hatten !!!

Solche Ersuchen erfüllen wir gern und schnell, zeigt es uns doch, dass die Menschen ein Tier in Not wollen und es hier um keinen Schönheitswettbewerb geht.
Beide Seiten verständigten sich sofort und am Tag darauf fand die Mieze ein neues, wunderschönes Zuhause mit künftigem Ausgang, wie es die Vierbeiner so lieben. Ihr neues Frauchen, Herrchen und 2 Kinder gehen gefühlvoll mit ihr um.
Ein paar Wochen darf sie nicht raus, damit sie nicht versucht, zu ihren Lebensrettern zurück zu laufen.
Und siehe da, Lilly fühlt sich wohl im Haus und hat keinen Drang nach draußen.
Sie ist von Anfang an stubenrein. Sie wollte also nie eine Straßenkatze sein.

Die Geschichte zeigt, wie erfolgreich ein Tierschutzverein ohne Tierheim und ohne Auffangstation arbeiten kann, wenn er auf  Tierfreunde trifft, die an der Rettung einer Fellnase selbstlos mitwirken.

Nur selten erleben wir, dass ein Selbsthilfeplan schon vorliegt, ehe wir um Unterstützung gebeten werden. Unser größtes Problem liegt in der Unterbringung herrenloser Tiere.

Für die unverhoffte, schnelle Lösung hat uns der „Finder“ obendrein noch eine Spende von 100,–€ überwiesen.