Kolonie Schwarze Elster

Hier grüßen wir Elsterkatzen unsere Paten. Wir bedanken uns bei allen für die vielen Euros, die unsere liebe Frau M. täglich in köstliches und abwechslungsreiches Futter umwandelt, und für die schweren Freßpakete, die hin und wieder beim Tierschutzverein ankommen.

Wir fressen nur abends warm. Meist wird es dann schon dunkel. Da sitzen wir bereits am Wegrand, auf den Wiesen oder im Ziegenstall und lauern. Ein kurzer Ruf genügt und es geht los.

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Frau M. weiß, wir werden im Dorf nicht gern gesehen. Wir wissen das bereits von Geburt an. Deshalb sind wir zurückhaltend geblieben und mögen es gar nicht, wenn man uns beim Fressen auf s Maul schaut.

Elster1Wir sind keine Streunerchen mehr. Wir verfügen über mehrere Futterplätze und wir wissen, wo ansonsten für Nachzügler noch Trockenfutter steht. Wer will, kann sich nach der Mahlzeit noch eine Portion Streicheleinheiten abholen. Dann gehen wir zufrieden wieder unseres Weges. Es gefällt uns so.
Die Frauen vom Tierschutzverein macht unsere Lebensart nicht ganz glücklich. Wenn sie hin und wieder kommen, wollen sie dicht an uns ran, uns begutachten, uns durchzählen, sehen, ob sie uns als kastriert wiedererkennen, möglichst von jedem ein Foto machen und in unsere Schlechtwetterhütten schauen.
Bei aller Liebe ! Es passt uns nicht ! Wir haben unsere Frau M. Niemand sonst muß sich um uns sorgen. Miau !
Der Tierschutzverein fühlt sich nämlich auch unseren Paten gegenüber verantwortlich, denn nur durch sie geht es uns so gut. Aber man ahnt wohl, was sich unter uns längst rumgesprochen hat : unsere Stammmannschaft aus 2010 ist nicht mehr vollzählig. Einige von uns haben sich vom Verein ihre teure Kastration bezahlen lassen und sind dann wieder heimgegangen.

Wenn man kastriert ist, bleibt man bodenständig, wird eher im Haus geduldet und darf im Winter an den warmen Ofen. Eine feine Sache, auch für die Besitzer !!! Unseren glücklichen Kumpels kann man keinen Vorwurf machen.

Elster2Aber dafür kommen immer wieder Neue zu uns und bleiben. Jedes Jahr werden Einige gefangen und kastriert. Auch Junge haben wir mit großgezogen. Wir dürfen sie doch nicht auf der Strecke lassen ! Hunger tut weh und führt zu Krankheiten, die uns alle gefährden und teuer zu stehen kommen können. Wir wissen, unsere Paten haben ein großes Herz. Sie verstehen unsere Lage und die Zwickmühle, in der die Senftenberger stecken. Sie können einerseits nicht auf eigene Kosten alle Dorfkatzen kastrieren lassen. Andererseits können wir unsere Artgenossen nicht auf den Acker jagen. Wir waschen unsere Pfoten in Unschuld. Es sind immer die Menschen….

Wir wünschen Ihnen allen einen schönen Sommer.

Die Schwarze Elster bleibt bei uns immer schön in ihrem Bett. Wir haben mit Hochwasser nicht zu kämpfen. Alles ist gut.