Uns Laubenpiepern geht es von allen Koloniekatzen am besten. Auch wir haben tolle Paten, mit denen unser Frauchen in engem Kontakt steht. Sie sind über unsere Wehwehchen informiert und wissen, dass es davon in den letzten Monaten sehr viele gab. Bis auf Hoppel zählen wir nicht mehr zu den Jüngsten.
Unser Frauchen kennt sich aus mit allen Krankheiten, die uns Samtpfoten heimsuchen können. Ihr Überwachungssystem funktioniert. Wir sind eben inzwischen alle zahm und lassen uns händeln. Wir sind wie ihre Kinder. Tagsüber dürfen wir uns auf ihrem Grundstück frei bewegen, nachts müssen wir rein. Wenn es mal sehr kalt ist, dürfen wir uns im Haus aufwärmen. Wir haben also ein richtig gutes Katzenleben. Inzwischen sind wir nur noch acht. Unsere blinde Feli starb an Herzversagen. Bei Kater Garfield waren es die Nieren und unser Merlin mußte wegen Krebs im Kiefer eingeschläfert werden. Alle Drei haben einen Platz in unserem Garten und natürlich auch in Frauchens Herzen.
Einmal im Jahr gönnt sich unser Frauchen eine Miniurlaubsreise und bestellt für uns einen Katzensitter. Als sie dieses Jahr zurückkam, war unsere Gerda weg. Frauchen war in heller Aufregung, von Gerda und ihrer Erholung keine Spur mehr. Zur nächsten Abendfütterung kam der Ausreisser nach 3 Tagen zurück. Die Wiedersehensfreude war riesig.
Was lehrt das die Menschen ?
Wir Vierbeiner brauchen unsere Vertrauten wie die Blume das Licht. Wenn sie uns verlassen, geraten wir in Panik. Wir haben das ja alle schon einmal erleben müssen. Wir Katzen sind zwar robust, oft eigensinnig und scheinbar unabhängig. Aber die Verlassensangst steckt tief in uns drin.
Wir sind nun mal als Hauskatzen ohne den Menschen nicht lebensfähig. Die Natur hat uns dafür nicht ausgestattet. Wir könnten uns im Sommer zwar Mäuse fangen, im Winter hätten wir nichts. Wir vertragen zwar Kälte, aber für Regen und Schnee ist unser Fell nicht dicht genug. Wir werden naß bis auf die Knochen. Wir Katzen besitzen zwar Intelligenz und Anpassungsvermögen, aber wie alle höherentwickelten Lebewesen fühlen wir Trauer, Hoffnungslosigkeit und ein nahendes Ende.
Menschen, die uns aussetzen, wissen das. Aber sie sehen ja nicht mehr, was danach mit uns geschieht.
Unsere Gerda hat überzogen. Na gut. Sie durfte schließlich vertrauen, dass uns Frauchen nie verläßt, denn sie kämpft ja schon jahrelang mit im Verein gegen Katzenunrecht und Tierleid.
Ein fröhliches und dankbares Miau aus der Laube an Frauchen, an alle großzügigen Spender und an alle interessierten Leser ! Sollte jemand für ein paar Wochen oder Monate zur Pflege notleidender Schnurrer noch eine Laube frei haben, dann meldet Euch bei unserem Frauchen. Sie sagt Euch gerne, wie schön sowas geht.