Mein Name ist „Paulchen“ – in diesem Internet hieß ich „Darius.“
Doch mein neues Frauchen nannte mich Paulchen. Ich bin ein flotter, aufgeweckter „Teenie – Kater“. Deshalb wurde mir meine Neugier, das Herumklettern und Toben zum Verhängnis.
Bei meiner neuen Familie fing alles erst einmal gut an. Bis sich herausstellte, dass ich mit meinem neuen Katerkumpel, der dort lebte, nicht klarkam. Trotz mehrfacher Zusammenführung und Übung, klappte es absolut nicht. Unsere Gemüter und Launen trafen immer aufeinander. Schweren Herzens musste ich wieder in die Obhut des Tierschutzvereines. Dort angekommen ließ ich erst einmal meinem Frust freien Lauf. Auf Tische und Stühle jagte ich mit zwei anderen Katern (da klappte es ganz gut miteinander) durch die Zimmer.
In dem einen Zimmer stand eine große Gitterbox (für kranke und kleine Katzen reserviert), perfekt zum Rauf- klettern, Springen und Rumtollen. Leider merkte ich „Dummchen“ zu spät die Gefahr des Verletzens und schon passierte das Unglück. Ich klemmte mit meiner rechten Vorderpfote zwischen den Gitterstäben fest. Au, das tat höllisch weh. Meine Pflegemutti Steffi fiel fast in Ohnmacht, als sie meine deformierte Pfote an meinem kleinen Körper herunterhängen sah. Sofort schnappte sie sich die Autoschlüssel und ab ging es zum Tiernotarzt. Der Dok gab mir Medikamente, damit ich erst einmal die Nacht ohne Schmerzen überstand. Die Nacht war ein Alptraum, denn ich musste in diese Gitterbox für kranke und kleine Katzen, die mir dieses Unglück beschert hatte.
Der neue Tag war sehr anstrengend, auch deshalb, weil mir alles weh tat. Wieder in der Tierarztsprechstunde wurde diesmal meine Pfote geröntgt. Dann die Diagnose „gebrochene Pfote“. Oh je, was nun??? Ich sollte operiert werden und das kostet viel, viel Geld. Der Tierhilfeverein, in dessen Obhut ich war, konnte das Geld in der Höhe nicht aufbringen. Sollte jetzt für mich alles zu Ende sein? Ohne Geld kann keine OP stattfinden.
Es vergingen für mich noch fünf lange Tage, da die Vorsitzende des Tierhilfevereins keinen Tierarzt finden konnte, der noch vor Ostern einen OP-Termin frei hatte. Aber mich deswegen zu töten, kam für die liebevollen Pfleger nicht in Frage. Der Kostenvoranschlag für die Operation und Nachsorge belief sich bis auf 400,00 EURO. Mir ging es immer schlechter.
Kurz entschlossen telefonierten am Freitagabend die Vorsitzende Liane Schneider und die Stellvertretende des Tierhilfevereines Heide Bömke mit Tierfreunden des Tierschutzvereins, Bekannten und Freunden und nach zwei Stunden waren 390,00 EURO gespendet. So war sichergestellt „Ich werde operiert“. Danke, danke. Am darauffolgenden Dienstag ging es dann nach Hoyerswerda zum Tierarzt Dr. Metting. Er röntgte nochmal mein krankes Pfötchen, denn nach einer Woche können sich Deformierungen der Knochen verändern. Und siehe da, ich bekam nur eine Schiene und meine Pfote wurde durch einen Verband ruhiggestellt. Hu, da bin ich noch einmal einer schwierigen Operation entschlüpft. Kosten für diese Behandlung sind vorerst in Höhe von 200,00 EURO angefallen. Es war so schön, in die erleichterten Gesichter meiner Retter zu sehen. Zwar konnte ich die nächsten vier Wochen nicht toben und musste auch noch zu meinem Leidwesen in dieser BOX ausharren, aber ich bin
noch am Leben.
Nochmals vielen, vielen Dank an meine lieben Spender:
Frau Vetter mit Schwägerin und Frau Cziosa aus Hosena,
Familie Kittel aus Senftenberg,
Herr Köckritz aus Senftenberg,
Frau Anne Drogan, mein einstiges Frauchen aus Senftenberg,
Frau Drechsler; Firma Drechsler aus Hosena.
Nun kommt mein noch viel größeres Glück: Ich hinke nur noch wenig und habe ein wunderschönes Zuhause gefunden, in dem ich auf Dauer leben kann wie im Paradies. Meine neuen Leute sind glücklich mit mir und ich bin es auch. Ich habe Auslauf und eine neue Fellnase, die mich akzeptiert, so wie ich bin.
Seid lieb gegrüßt von „Kater Paulchen“.