Landgeschichte

Wie die Tiere in mein Leben traten – so fing es an und es wurden viele. Wir zogen aufs Land und da lernte ich meine erste Katze kennen. Ihr schwarz / weißes Fell war sehr verschmutzt von Asche, so das ich das Tier kaum erkannte. Aus Nase und Augen floß Eiter‚ denn der Katzenschnupfen war schon sehr weit fortgeschritten. Von Nachbarn erfuhr ich‚ daß die Katze schon lange umherstreunte. Das Tier tat mir leid und ich nahm es mit ins Haus,  denn sie war sehr zutraulich.

Mieke wurde sie getauft und mein erster Gang mit ihr war zum Tierarzt. Mieke war sehr krank und der Tierarzt stellte fest, sie muß Junge haben. Wieder zu Hause ließ ich Mieke raus und siehe da, sie holte ihr Kleines. Es war nur noch ein junges Katerchen am Leben. Mein Mann sah ihn als erster und so nannten wir ihn Manti. Er war scheu, nur durch seine Mutti konnten wir ihn ins Haus locken. Mieke wurde von Tag zu Tag gesünder und konnte von Streicheleien nicht genug bekommen. Manti war ca. 8 Wochen alt und ein herrlich schwarz / weiß / grau getigerter noch etwas wilder Kater. Es war wunderbar, beide zu beobachten und wir spürten die große Dankbarkeit der beiden Tiere. Meine Tochter brachte nach ca. 2 Wochen aus der Stadt ein kleines schwarzes ‚fast totes Katerchen aus einem Müllcontainer mit. Im Plastebeutel verschlossen wurde es da reingeworfen. Beim Müllentsorgen hörte sie es wimmern. Der Tierarzt machte uns wenig Hoffnung, diesen Kater am Leben zu erhalten. Er bekam aller 4 Stunden ein Fläschen, was er aber leider nicht vertrug. Durchfall und Erbrechen schwächten den Kleinen immer mehr.  Manti wollte mit Morli, so nannten wir den Kleinen, spielen und toben, nur es viel ihm zu schwer. Morli wollte, als er sah, wie Manti an seiner Mutter trank, auch seinen Hunger stillen, aber leider jagte Mieke ihn gnadenlos weg. Er ersuchte es immer wieder, wenn er mit Manti spielte, aber seine Mutter wollte das fremde Junge nicht. Es waren 2 Tage vergangen und wir waren mit den 3 Katzen im schönen Sonnenschein draußen.Mein Mann meinte, als er Morli sah, er würde den Abend nicht erleben. Morli lag im Rasen und wieder wollte Manti mit ihm spielen, nur dieser bewegte sich kaum noch. Wir wollten den Tierarzt aufsuchen und in diesem Moment kam die Mutter von Manti und setzte sich neben Morli ‚fing an, ihn zu belecken und drehte sich so, daß er an ihr Milch saugen konnte. Vor lauter Freude fingen wir alle an zu weinen. Wir haben Mieke aus lauter Dankbarkeit fast zerdrückt. Sie schenkte dem fremden Katzenkind das Leben, sicher, weil ihr selbst in höchster Not und Krankheit geholfen worden war. Diesen wunderschönen Tag vergessen wir nie.

Margarete Böhnisch